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Am 10. März diese Jahres verstarb ganz überraschend Hans Vogt. Sein Sohn Tim fand ihn morgens wie schlafend in seinem Sessel sitzend. Offensichtlich hatte Hans Vogt einen schnellen, schmerzlosen Tod. Der Name Hans Vogt wird immer mit
der Sennestadt in Verbindung bleiben. Sein unermüdliches Bemühen um das Wohl unserer neuen Stadt hat sein Leben bis
zuletzt bestimmt. Tief saß bei ihm die Enttäuschung über die Eingemeindung nach Bielefeld und die schrittweise
Entmachtung der Bezirksvertretung. Gegen diese Entwicklung hat er sogar noch in seinen letzten Lebensjahren aktiv angekämpft. Aus Ärger über die Politik der
Genossen in Bielefeld legte er sogar die Mitgliedschaft in der SPD für einige Jahre nieder. Es entsprach seiner eigenwilligen und kreativen Natur, dass er in vielerlei Hinsicht gegen den großen Strom zu schwimmen versuchte. Besonders deutlich wurde dieser Wesenszug in seiner Sprache. Hans Vogt hatte Freude am Formulieren. In Wortspielen und mit gewagten Bildern wusste er seine Gedanken gekonnt vorzutragen. Gedichte liebte er, schrieb viele selber und konnte noch im hohen Alter einige auswendig zitieren. Diese Freude an der Sprache war Ausdruck seiner Weltoffenheit, seines Strebens nach sinnvoller Veränderung und Weiterentwicklung. Dabei schwebte sein Denken nicht im luftleeren Raum oder war ganz der platten Wirklichkeit verhaftet, vielmehr waren Hans Vogt philosophische und theologische Aspekte nicht fremd. Das Zitat von Schillers Wilhelm Tell: "Mach deine Rechnung mit dem Himmel, Vogt!" stand auf seinem Schreibtisch und auf dem Grabstein steht gleichsam die Auflösung dieses Zitats in die Frage: "Wat nu?". Man könnte lange über die Vorstellung des Hans Vogt über Gott und das wirkliche Leben des Menschen nachdenken. |
Seine schöpferische Unruhe hielt ihn bis
zuletzt aktiv, teilhabend am öffentlichen Leben und
hörbar intervenierend, wenn ihm etwas nicht passte.
Wir vom Sennestadtverein verlieren mit Hans Vogt einen unserer Gründungsväter. Als Vorsitzender hat er den Verein von 1983 bis 1992 geleitet. Die Arbeitsgruppe "Plattdeutsch und Brauchtum" war sein "Kind". In diesem Kreise hat er sich immer besonders wohl gefühlt, wusste er sich doch von allen angenommen und verstanden, trotz mancher lieb gemeinter Sticheleien. Wir werden uns an unseren ersten Ehrenvorsitzenden Hans Vogt immer gerne und in Dankbarkeit erinnern. |
Diese Seite wurde zuletzt am 22. Januar 2008
aktualisiert
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