Tourenbeschreibung |
Diese Route ist für Sennestädter die ideale Feierabendtour. Bei immerhin 32 km kann man hieraus vielleicht auch eine Halbtagestour machen. |
Die gesamte Strecke ist landschaftlich sehr schön. Das Highlight sind die 4 km durch den Holter Wald. Der dortige Streckenabschnitt liegt für Sennestädter in der Mitte der Tour. Und dort gibt es auch die beiden
Einkehrmöglichkeiten:
- Mühlcafé im Mühlgrund (Ruhetage Mo, Fr) und
- Holter Schloßkrug (jeden Tag geöffnet).
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Wir starten wie so oft durchs Bullerbachtal; erreichen den Bahnhof
Sennestadt, überqueren von der Dunlopstraße aus auf der Radfahrerbrücke die
Autobahn 33, radeln auf dem sehr schönen Heidegrundweg durch auch heute noch
bäuerlich wirkende Kulturlandschaft, dann links ab zum Zentrum von Bethel,
über den Bullerbach, zur Verler Straße. Wir fahren nicht schnurstracks
weiter zur Friedenslinde, sondern schlagen einen "Haken" über Fichtenteich,
Grünstraße und Brissestraße. Dieser gut 1 km lange Umweg lohnt sich
landschaftlich und wegen der größeren Ruhe.
Haben wir die Verler Straße wieder erreicht, geht¹s bald links ab in die
Lehmkuhlstraße. Mit manchen Kurven windet sich diese Straße, die zum
Großteil eine Schotterstraße ist, durch die alte Senner Kulturlandschaft aus
Weiden, Äckern auf Drumlins und alten Waldparzellen. Irgendwie hat man den
Eindruck, dass hier die Zeit stehen geblieben ist.
Es kommt ein Linksabzweig, hier der Ministraße "Erich-Wald-Allee" folgen.
Man kommt fast automatisch zum Mühlcafé. Es sieht aus wie ein
Märchenhäuschen. Drinnen backt Frau Sielemann vorzügliche Kuchen. |
Nun kommt das Herzstück unserer Feierabendtour, die Fahrt auf der “Verler
Landstraße" durch den großartigen Holter Wald. Autos begegnen einem hier
nicht aber bei gutem Wetter viele andere Radfahrer,
auch Jogger und Spaziergänger. Der Holter Wald ist der bedeutendste, der
schönste, der wertvollste Flachlandwald weit und breit. Sehr schön das Lichtspiel, wenn Sonnenstrahlen durch das Laubdach von Eichen und Buchen
den Wald geheimnisvoll beleuchten; nach kurzer Fahrt erblicken wir rechts
neben uns den Ölbach mit seinem Sandbett. Wenn die Zeit nicht zu knapp ist,
sollte man auf diesem Abschnitt eine kleine Pause einlegen, zum Beispiel an
einer malerischen Kurve des Ölbachs. |
Obgleich im Privatbesitz von Tenge-Rietberg, ist der Holter Wald seit 2007
ein Naturschutzgebiet. Die alten Mischwälder beheimaten eine sehr große Zahl
von Lebewesen, wie zum Beispiel alle in Deutschland vorkommenden
Spechtarten, zahlreiche Feldermausarten und vieles mehr. Im ausgedehnten
Holter Wald gibt es unendlich viel zu entdecken; er ist von höchstem
ästhetischen Reiz. Und übrigens kann man sich dort gut verlaufen. Das sage
ich am Rande, weil ich Ihnen jetzt den Mund wässrig gemacht habe. Es ist
schon sinnvoll zu einer Wanderung im Holter Wald eine Karte mitzunehmen.
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Die “Verler Landstraße" endet an der Landesstraße 791, wir biegen nach links
ein. Seit einigen Jahren gibt es an dieser einst gefährlichen Stelle einen
schönen Radweg. Bevor man rechts zum Holter Schloß abzweigt, könnte man nun
links dem schönen und schön gelegenen Holter Schloßkrug einen Besuch abstatten. |
Das Holter Schloß ist ein richtiger Hingucker. Und darin wohnen keine
Grafen, sondern ganz “normale" Mieter. Ihr Vermieter ist Tenge-Rietberg.
Außer Schloß und Wald gehört ihm noch so manches. Aber Jahrhunderte lang war
dies Schloß Jagdsitz der Rietberger Grafen, nämlich etwa von 1500 bis 1822.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Grafen so pleite, dass sie froh waren, dass
ein reicher Industrieller ihre Grafschaft quasi geschlossen aufkaufte.
Gegenüber dem Schloß entstand nun die Holter Hütte; ihre Öfen waren über ein
halbes Jahrhundert begehrt und verbreitet in ganz Norddeutschland. Vor dem
Schloß stehen wir an einer wirklich wichtigen Keimzelle der heutigen Stadt
Schloß Holte-Stukenbrock.
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Können wir uns endlich losreißen von dem satten gelben Spiegelbild auf dem Ölbachanstau, dann geht es weiter, vorbei an den Sammelteichen auch dies
ein idyllisches Gelände durch die Siedlung, unter der Senne-Bahn hindurch
in der niedlichen Fußgängerunterführung, hoch zur Autobahnbrücke, vorbei an
dem kleinen Naturschutzgebiet Kipshagener Teiche nach Stukenbrock. Dort
vorbei an dem zweiten Wahrzeichen der Stadt, der Johannes-Baptist-Kirche,
beim Rechtsknick in die Bokelfenner Straße, über die Grenze nach Lippe, beim
Bokelfenner Krug dem Linksknick der Straße folgen. Vorbei an dem europaweit
berühmten Segelflugplatz Oerlinghausen. |
Wie man sieht, nimmt es kein Ende mit
den Sehenswürdigkeiten auf dieser Tour! Weiter geht es geradeaus auf dem
Heideweg durch den Wald nach Lipperreihe und nun eigentlich immer (fast)
geradeaus durch die Siedlung Lipperreihe; über den Menkhauser Bach hinein
ins Vergnügen der Sennestädter Wälder, und zwar auf dem Huckepackweg; vor
Jahren war der eine arge Herausforderung für Radfahrer. Ein großes Stück
dieses landschaftlich tollen Weges lässt sich jetzt aber sehr gut fahren.
Am Netzeweg haben wir Sennestadt wieder erreicht. |