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Inge Jaeger-Uhthoff - Delphine
Inge Jaeger-Uhthoff wurde gebeten, hinsichtlich des Projekts "Kunst am Bau" eine Plastik für die Comeniusschule in Sennestadt zu entwerfen. Sie reichte verschiedene Entwürfe für den Brunnen ein, z.B. eine Entengruppe, einen Pelikan und einen Fischotter. Der Rat entschied sich jedoch einstimmig für die spielerischen Delphine. Diese Plastik zu erstellen war für die Künstlerin mit viel Vorarbeit verbunden. Sie beobachtete die Delphine im Duisburger Delphinarium und fertigte viele Skizzen und Modelle an. Dann begann die Arbeit an der 1,20 m großen Plastik. Zuerst wurde ein Rohrgestell gefertigt, das anschließend mit Ton ummantelt wurde. Diesem Modell folgte ein weiteres aus Gips. Der Bronzeguss wurde schließlich in Berlin ausgeführt. Seit 1967 steht diese Plastik nun im Atrium der Comeniusschule. Von den Kommunalpolitikern wurde der Wunsch geäußert, den Standort der Plastik zu verlegen. Als Begründung wurde angegeben, dass das Kunstwerk der Öffentlichkeit besser zugänglich gemacht werden soll. Im Innenhof dieser Schule sei es kaum zu sehen, deshalb wäre ein Standort am Bullerbachteich günstiger. Zudem soll Inge Jäeger-Uhthoff persönlich geäußert haben, dass sie den Innenhof als Standort ihrer Plastik für ungeeignet hält, weil die Delphine dort eingesperrt sind und nicht die nötige Freiheit haben.
Der Schulleiter argumentiert jedoch dagegen. Er will die Delphine in der Schule behalten, weil die Künstlerin sie speziell für diesen Ort geschaffen hat und die fröhliche, spielerische Art dieser Delphine besonders gut in die Schule passt. Zudem trägt die Schule diese Delphine als Logo. Bisher konnte man sich jedoch auf keine Lösung einigen. Die Plastik besteht aus zwei identischen Delphinen, die dicht über dem Wasserspiegel zu schweben scheinen. Die beiden Delphine sind ineinander verschlungen. Der eine Delphin ist senkrecht, der andere waagerecht zur Wasseroberfläche angeordnet. 
Sie weisen eine dynamische, gebogene Form auf. Als ganzes betrachtet, bilden sie eine Kugel, die eine geometrische, aber ebenfalls dynamische Form darstellt. Die Delphine schließen in ihrer Mitte den Raum ein, sie wirken aber keinesfalls raumabweisend, weil sie Bewegung vermitteln und weil es so scheint, als ob sie sich im nächsten Moment in einer völlig anderen Position befinden würden. Durch den geschwungenen, stromlinienförmigen Körperbau der Delphine kommt die Bewegung sehr stark zum Ausdruck.
Die Oberfläche der Delphine ist glatt, die Delphine wirken dadurch elegant und geschmeidig. Auf den Innenseiten der Delphine entsteht jeweils eine konkave Höhlung und am Rücken demnach eine konvexe Wölbung. Die Plastik steht in der Mitte eines Brunnens und wird von vier Seiten von einem Wasserstrahl bespritzt. Durch diese Wasserstrahlen entstehen wiederum Bögen, die den dynamischen Ausdruck der Plastik unterstützen. Die Delphine wirken leicht und voller Lebensfreude, da sie unten nur durch einen schmalen Steg befestigt sind, was vom Betrachter kaum zu sehen ist. Die graziöse Bewegung der Delphine wird durch den Springbrunnen und die Bewegung des Wassers nochmals hervorgehoben. Die Delphinplastik ist sehr realistisch dargestellt, ein Vergleich mit den kraftvollen Schwimmern ist gut möglich. Die Plastik ist allansichtig, d.h. es gibt keine Hauptschauseite, sondern der Betrachter wird aufgefordert, sie von allen Seiten aus anzuschauen. Dies wird durch den Standort im verglasten Atrium der Schule auch ermöglicht.
Kerstin Bayer