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Karl Ehlers - Betonmauer
Die "Betonmauer" wurde 1965 von Karl Ehlers aus Beton erschaffen. Sie umfasst eine Größe von insgesamt 2 m Höhe x 15 m Breite x 10 m Tiefe und wurde vor der Kapelle des Sennestädter Waldfriedhofs aufgestellt. Die Ansicht der Plastik wird durch mehrere Bäume an der Rückseite der Plastik eingeschränkt, so dass man das volle Ausmaß der Mauer nur von der Kapellenseite aus betrachten und erfassen kann.

Die Plastik besteht aus 39 angeordneten Betonsteinen, wovon 28 Steine jeweils 48 cm x 125 cm x 30 cm groß sind und 11 jeweils Ausmaße von 48 cm x 48 cm x 30 cm besitzen. Keiner dieser Steine steht alleine, sondern befindet sich in einer Gruppe mit anderen. Davon sind vier Stapel mit vier Steinen entstanden, sieben mit drei Betonsteinen und einer mit nur zwei Steinen. Diese Stapel sind nebeneinander aufgestellt und bilden zusammen eine Mauer, dabei berühren sich die einzelnen Steinstapel in der ersten Ebene teilweise. Lässt man bei der Betrachtung der Komposition den Zweier-Stapel ganz rechts außen weg, so ist eine Symmetrie zu erkennen. Jeweils zwei Vierer-Stapel und dazwischen gelegene lx3er-Stapel, die zur Mitte hin immer kleiner werden, bilden eine Art U-Form. Insgesamt ergibt sich eine rhythmische Abfolge der Stapel.

Diese Mauer trennt einerseits Bereiche voneinander ab, eröffnet andererseits durch die Anordnung in Gruppen sowie durch den Wechsel in der Höhe der Stapel Durchblicke, ja Durchgänge. An diesem spezifischen Ort lässt sie damit Assoziationen zu Grenzsituationen menschlichen Lebens zu. So eröffnet die abstrakte Plastik gerade aufgrund ihrer reduzierten Form und formalen Strenge der Phantasie Spielraum. Karl Ehlers wollte durch seine Mauern und auch Wände, die vor allem im westfälischen Raum aufgestellt wurden, seine Liebe zum In-sich-Ruhenden ausdrücken. Auch bei der Betonmauer auf dem Waldfriedhof zeigt sich diese Ruhe in der Einfachheit seiner rechteckigen Formen und der klaren Strukturierung der Mauer. Neben seiner Arbeit als Architekturplastiker wirkte er auch als Graphiker. 

 
Carolin Weeke