"Die Lust und Last des Wissens", so lautet der Titel der ungefähr 60 cm hohen Skulptur von Roland Zighan, die passender
Weise vor der Bibliothek steht. Zu sehen ist ein Kopf, der aus
einem aufgeschlagenen Buch herauskommt. Der Kopf ist
kahl, schaut recht grimmig drein und scheint einem alten
Mann zu gehören.
Das Buch ist stark vereinfacht dargestellt und im Gegensatz
zu dem Kopf glatt geschliffen. Der Kopf weist dagegen noch
eine deutliche Faktur auf, was einerseits die Plastizität unter-
stützt und andererseits den unruhigen, dynamischen, fast
aggressiven Eindruck verstärkt.
Die Silhouette der Skulptur ist geschlossen und man kann die
ursprüngliche Form des Anröchter Dolomits noch erahnen,
was das Werk sehr kompakt wirken lässt. Der Titel "Die Lust und Last des Wissens" soll zum Nachdenken
anregen und deutet an, dass das Wissen oft versucht sich
einem zu entziehen oder sich vor einem zu verstecken hinter
den Wörtern oder zwischen den Zeilen.
Eine andere Interpretationsmöglichkeit verweist darauf, dass
das Wissen nicht immer das ist, was man vorher erwartet hat,
und es nicht zwangsläufig einfach ist, damit umzugehen.
Dann wird das Wissen zur Last. |