Die Plastik "Brennende Freiheit" von Arnold Schatz ist 1974 im
Sennestädter Sportzentrum Nord aufgestellt worden. Schatz
arbeitete zwei Jahre an dem ca. 3,50 Meter hohen und fünf
Tonnen schweren Kunstwerk.
Bei dem Werk handelt es sich um eine abstrakte Großplastik. Die
mehransichtige Skulptur ähnelt in ihrer Gestalt einem sich
aufrichtenden Vogel. An den Flügeln sowie an den Gebilden im
unteren Bereich sind flammenartige Formen zu erkennen zu
erkennen, die kraftvoll und geschmeidig zugleich dem
Formverlauf der Plastik folgen. Aufgrund der zahlreichen
Einzelformen, die oft dreiecksförmig ausgearbeitet sind, und den
verschiedenen Richtungsdominanzen, wirkt die Skulptur
dynamisch-bewegt und unruhig.
Die Komposition der Plastik weist zahlreiche Diagonalen auf. Eine
Diagonale, die vom Körper des "Vogels" sowie vom linken Flügel
gebildet wird, verläuft von unten links nach oben rechts. Im
Kontrast dazu steht eine weitere Schräge, die vom rechten Flügel gebildet wird. Diese verläuft von rechts nach oben links.
Am unteren Bereich der Plastik sind zwei Figuren angeordnet, die in
ihrer Ausführung die Dynamik der gesamten Plastik unterstützen.
Eine der beiden Figuren befindet sich im hinteren Bereich und
ähnelt mit ihrem Linienverlauf der Richtungsdominanz des rechten
Flügels. Die zweite, die sich im vorderen Bereich befindet, ähnelt in
ihrer Form einem "S" und nimmt eine besondere Funktion in der
Komposition ein. Der linke Teil bildet mit der Form der dahinter
liegenden Figur einen Halbkreis, der rechte Teil jedoch kontrastiert
in seiner Ausführung mit der gesamten Plastik. Die Form bildet
annähernd eine Waagerechte und verleiht der ansonsten
dynamisch-bewegten, emporstrebenden Skulptur Standfestigkeit
und einen Moment der Ruhe. Betrachtet man die Figur jedoch als
Ganzes, wird deutlich, dass auch diese vom Zentrum hinweg
strebt und so ebenfalls Bewegung aufweist.
Die Bearbeitung der Oberfläche ist kontrastreich gestaltet. Das
Aluminium ist im dunklen Ton gehalten und weist zum größten Teil
eine sehr raue Oberfläche auf. An einigen Stellen jedoch ist das
Material glatt poliert und glänzend, so dass vor allem die Konturen
der Flammen und ihre wellenartige Bewegung in ihrer Wirkung
hervorgehoben werden. Die Art der Ausarbeitung des Feuers trägt
im hohen Maße zur unruhigen und dynamischen Wirkung des
Kunstwerks bei.
Mit dem Werk "Brennende Freiheit" wollte der Maler und Bildhauer" den sich frei entfaltenden Menschen" darstellen. Die Freiheit wird
hier in Form eines Vogels symbolisiert. Dieser Vogel benötigt
genügend Raum, um seine Flügel ausbreiten zu können. Diesen
Raum nimmt die Figur ein und vermittelt zugleich die Dynamik und
Kraft, die ein Mensch in Freiheit entfalten kann. Zahlreiche Teile
streben vom Kern der Skulptur weg, greifen in den Raum hinein.
Der Vogel richtet sich auf, strebt empor und nimmt eine gar
würdevolle Haltung ein.
An einigen Stellen weist die Plastik Durchbrüche auf, wird vom
Raum durchdrungen und vereinigt sich mit ihm wie sich der
Mensch mit seinem Umfeld vereinigt, in welchem er Anerkennung
findet. Die wellenartige Ausarbeitung der Flammen unterstützt den
dynamischen Bewegungsfluss der Skulptur.
ZUR PERSON: ARNOLD SCHATZ
Der Bildhauer und Maler aus Senne I wird als ruhige und
zurückhaltende Person von bescheidener Art beschrieben. Um so
entschlossener sei er jedoch in seiner Arbeit, regelrecht von ihr
durchdrungen.
1956, als die Künstler vom Staat keine Unterstützung erwarten
konnten und nur wenige Bürger genügend Geld besaßen, um es
in ein Kunstwerk investieren zu können, wagte Schatz das Risiko und
machte sich als Künstler selbständig. Ihn reizte, wie er selbst
aussagt, "die schöpferische Arbeit, das Besondere des künstlerischer Berufes".
Das Risiko hat sich gelohnt, heute hat der Künstler einen weit über
die Grenze Bielefelds hinaus bekannten Namen. 1960 kam
Arnold Schatz vom Malen, das er in Düsseldorf, München und Paris
erlernt hatte, zum Bildhauern. "Es war und ist die dritte Dimension,
die mich herausfordert", kommentiert der Künstler.